Die Entwicklung der Frau und die Entwicklung des Mannes, aus systemischer Sicht
Seit vielen Jahrhunderten hat die Vorherrschaft des Patriachats vielen Frauen schwer zu schaffen gemacht. Lilith, die erste Eva hat sich dem Männlichen nicht unterworfen. Jetzt kam dann Eva ins Spiel. Sie war die Verführerin und musste seither leiden und mit ihr die gesamte Menschheit. Alleine der Satz in der Bibel „die Frau wurde aus der Rippe des Mannes genommen“ zeigt, wie frauenfeindlich die Welt war und wie frauenfeindlich sie noch immer ist. Die besondere Qualität der Frau wurde ausgenützt. Sie war Dienerin und Sklavin des Mannes. Er hatte das Recht, über sie zu bestimmen. Die europäische Frau hat sich emanzipiert, ist selbständig und selbstbewusst geworden. Es gibt aber andere Kulturen, wo der Stellenwert der Frau noch zweitrangig ist, wo sie sich noch dem Mann unter zu ordnen hat.
Solange zwischen den Geschlechtern keine Gleichwertigkeit herrscht, solange kann sich die Menschheit nicht weiterentwickeln.
Erst eine Welt, die sowohl Mann als auch Frau gleich achtet, kann sich auf alle anderen Qualitäten eines Menschen konzentrieren. Beide sind gleichermaßen zu schätzen und zu achten, doch können sie nicht gleich sein. Es ist der einfache Vergleich mit Sonne und Mond, es gibt kein Gleichsein. Es gibt ein gleich wichtig und gleich wert sein in einer jeweils anderen Art und Weise. Es ist sehr wichtig, dass die Frauen den Kampf aufgenommen haben, einerseits, andererseits ist Kampf nicht der richtige Weg. Denn im Kampf gibt es Kämpfer und Gewinner und Verlierer. Mit der richtigen Einstellung brauchen Frauen und Männer nicht mehr zu kämpfen.
Wenn Frauen sich wieder einmal ihrer Qualität bewusst werden, so werden sie erkennen, dass sie auf Grund ihrer Ausstrahlung wirken, sie brauchen sich darum nicht zu bemühen. Der Mann, der zu seiner Männlichkeit gefunden hat, hat die Kraft, diese Frau zu erobern. Die Frau, die zu ihrer Weiblichkeit gefunden hat, gibt dem Mann die Chance, sie erobern zu können.
Wie können wir unser eigenes Geschlecht entwickeln, wir kommen ja zuerst als Kinder in diese Welt der Großen:
1. vom Sohn zum Mann
- Am Anfang ist jeder Sohn im Bannkreis der Mutter und erfährt das Weibliche von ihr.
- Bleibt der Sohn dort, so überschwemmt das Weibliche seine Seele.
- Das hindert ihn, den Vater zu nehmen und so geht das Männliche in ihm verloren.
- Jetzt bringt er, der zu viel vom Weiblichen genommen hat und zu wenig vom Männlichen, es nur zum Jüngling und zum Frauenliebling oder zum Liebhaber.
- Um zum Mann zu werden, muss er der Versuchung widerstehen, selbst eine Frau sein zu können.
- Daher muss er auf die erste Frau in seinem Leben verzichten (den Bannkreis der Mutter verlassen) und neben seinen Vater treten.
- Das ist für den Sohn ein tiefer Verzicht. Früher wurde das durch Initiation vollzogen, anschließend vom Militär. Anschließend konnte der Sohn nicht mehr zu seiner Mutter zurück. Heute: Zivildienst – hier bleibt der Sohn bei der Mutter.
- Beim Vater wird der Sohn zum Manne, der auf das Weibliche verzichtet hat. Jetzt kann er das, auf das er verzichtet hat, von seinem Gegenüber, von seiner Frau sich schenken lasse. Nur so kommen Partnerschaften zustande, die Bestand haben.
- von der Tochter zur Frau
- Am Anfang ist jede Tochter ebenfalls im Bannkreis der Mutter und erfährt das Weibliche bei ihr.
- Später jedoch strebt sie zum Vater, weil das Männliche sie fasziniert. Sie erlebt jetzt ihre erste Beziehung zum Männlichen – zum Vater
- Bleibt sie in seinem Bannkreis, so überschwemmt das Männliche ihre Seele.
- Jetzt bringt sie, die zu viel vom Männlichen genommen hat und zu wenig vom Weiblichen, es nur zum Mädchen und zur Geliebten, aber nicht zur Frau.
- Um selbst Frau zu werden muss sie der Versuchung widerstehen, selbst ein Mann sein zu können (so wie ihr Vater).
- Daher muss sie auf den ersten Mann in ihren Leben verzichten (den Bannkreis des Vaters wieder verlassen) und zurück in den Bannkreis der Mutter treten.
- Nur indem sie sich neben die Mutter stellt und von ihr nimmt, wird die Tochter zur Frau.
- Von dort aus findet sie später den eigenen Mann, von dem sie sich das Männliche schenken lassen kann. Das ist genau das Gegenteil von der (narzisstischen) Vorstellung, dass die Frau das Männliche in sich entwickeln muss.
In so einer Welt, wo beide wieder ihr Eigenes leben können, ohne Bewertung, entwickelt sich jetzt Bewusstsein. Jeder bleibt bei sich und der andere darf auch so sein, wie er ist.
Familienaufstellungen (www.luxastrologie.at) können das Ungleichgewicht sichtbar machen und es auch lösen. Alle diese Gesetzmäßigkeiten gelten für Partnerschaft und natürlich für alle Bereiche des Lebens, wo wir in Interaktion mit dem Anderen treten.
Menschen sind immer gleichwertig, egal welches Geschlecht, Rasse und Hautfarbe sie haben. Eine Frau, die ihre Weiblichkeit bewusst lebt, kann auch im Beruf erfolgreich sein. Sie muss sich als Frau nicht beweisen, sie ist es. Dasselbe gilt für den Mann. In diesem Fall zählt einzig und allein die Qualifikation. Das führt dann auch hier zur Gleichstellung. Und echte Männer schätzen auch die Leistung der Frauen, speziell, wenn sie Mütter werden. Das Vatersein ist dann das Geschenk der Frau an den Mann.